Jedes Jahr strömt die politische, wirtschaftliche und mediale Elite der Welt zum Weltwirtschaftsforum ins schweizerische Davos – und stellt damit eine sonst so kleine und friedliche Alpenstadt auf den Kopf.
Die über 3.000 Führungskräfte verbringen die einwöchige Konferenz damit, zwischen drei Tagungsorten hin- und herzupendeln: einer Eislaufbahn, einem Kongresszentrum und dem Kurpark Village, einem eigens errichteten, 6.000 Quadratmeter großen Chalet.
Doch wenn das WEF nicht in der Stadt stattfindet, ist Davos vor allem als Ski-Reiseziel bekannt. In der Stadt gibt es mehr als 45 Hotels und Resorts, und die Einwohnerzahl liegt bei knapp über 10.000.
Hans-Rudolf Rütti, Hotelier, der das Steigenberger Grandhotel Belvédère in Davos leitete, erzählte Business Insider dass im Vorfeld der Konferenz große Teile des Hotels von anderen Gästen geräumt werden, damit sich die Mitarbeiter auf das WEF vorbereiten können. Während der Konferenz selbst sind im Hotel nur WEF-Teilnehmer willkommen.
„Wir haben Röntgengeräte und Metalldetektoren, und jede einzelne Person muss da durch, um das Gebäude zu betreten“, sagte er. „Es ist fast wie ein Flughafen.“
Vier Shuttle-Linien bringen die WEF-Gäste von diesen Hotels zu ihren Meetings, während andere Annehmlichkeiten zentral im Konferenzzentrum angesiedelt sind, sagte Severin Podolak, Leiter des Eventmanagements und der Abläufe beim WEF, gegenüber der New York Times.
Das WEF organisiert zudem viele Mahlzeiten für seine Gäste und sorgt dafür, dass die Unterbringung den Anforderungen entspricht – die exklusiven After-Partys der Konferenz werden jedoch in erster Linie von den Teilnehmern und nicht von der Konferenz selbst organisiert.
In den Hotels der Stadt wird die normale Arbeit durch spezielle Abläufe und Unterkünfte speziell für Konferenzgäste ersetzt. Viele der Hotels stellen zusätzliches Personal ein, um einen reibungslosen Betrieb während der gesamten Woche zu gewährleisten.
„Ich schlafe kaum, vielleicht drei oder vier Stunden pro Nacht. Viele Schokoriegel und Redbull helfen, die Moral hochzuhalten. Ich sehe die Mitarbeiter mit großen Augen, und wenn sie ihren Arbeitstag beenden, sagen sie: ‚Ich habe ihn kennengelernt, ich habe sie kennengelernt, ich habe Angelina Jolie kennengelernt‘“, sagte Rütti gegenüber Business Insider.
„Die Leute werden erst in dem Moment wirklich müde, in dem sie mit der Arbeit fertig sind, und schlafen dann innerhalb von Sekunden ein. Wenn man aber mitten in der Arbeit steckt, hat man keine Zeit, darüber nachzudenken.“
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