Ein großer Teil des Lebens im Ozean bleibt für uns ein Rätsel, doch ein internationales Wissenschaftlerteam hat nach einer 40-tägigen Expedition zum Salas y Gómez-Rücken gerade einige Lücken gefüllt. Der Rücken ist ein langer Korridor mit über 100 Unterwasserbergen, der sich von Chile bis nach Rapa Nui erstreckt, besser bekannt als Osterinsel.
In diesem Monat haben die Forscher angekündigt ihre ersten Ergebnisse. Die Region beinhaltet eine reiche Biodiversität an Meeres- und Tiefseearten und ist wichtig für die Migration von Walen, Meeresschildkröten und verschiedenen Fischen. Das Team wurde von Erin Easton von der University of Texas Rio Grande Valley und Javier Sellanes von der Katholischen Universität des Nordens in Chile geleitet; es bestanden auch Wissenschaftler aus Italien, Spanien und den Niederlanden. Zur Erkundung des Rückens nutzte das Team das Forschungsschiff des Schmidt Ocean Instituts Falkor (auch).
Das Team beobachtete 160 Arten, von denen man bislang nicht wusste, dass sie in diesem Gebirgskamm leben. Mindestens 50 dieser Arten waren der Wissenschaft möglicherweise bis dato völlig neu. Zu einer dieser Entdeckungen gehört das tiefste Exemplar einer photosynthetisierenden Koralle, das je beobachtet wurde.
Diese Forschung wird nicht nur unser Verständnis des Lebens unter der Meeresoberfläche verbessern, sondern könnte auch zu Naturschutzbemühungen beitragen, da für die Region derzeit ein besonderer Umweltschutz in Erwägung gezogen wird. „Die Beobachtung unterschiedlicher Ökosysteme auf einzelnen Tiefseebergen unterstreicht, wie wichtig es ist, den gesamten Gebirgskamm zu schützen, nicht nur einige wenige“, sagte Easton in einem Stellungnahme vom Schmidt Ocean Institut. „Wir hoffen, dass die bei dieser Expedition gesammelten Daten dazu beitragen werden, neue Meeresschutzgebiete einzurichten, auch auf hoher See auf dem Salas y Gómez Rücken.“
Hier sind einige der fantastischen Bilder, die während der Expedition aufgenommen wurden.